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Archäologie

Auf dieser Seite finden Sie Informationen, Hinweise und digitale Angebote zum Fach Archäologie. Bayerische Schülerinnen und Schüler können dieses Fach in den Jahrgangsstufen 12 und 13 als Profilfach belegen - und so neue Perspektiven auf ein Feld erschließen, das wissenschaftlich, kulturell und beruflich spannend ist. 

LehrplanPLUS Archäologie

Der Fachlehrplan Archäologie ist modular aufgebaut und bietet so Freiheiten für bewusste Schwerpunktsetzungen. Verpflichtend ist das Basismodul, das auf Arbeitsweisen und Forschungsrichtungen der Archäologie sowie der Denkmalpflege hinweist. Dieses Basismodul ist die Grundlage der übrigen zwölf Module. In jedem der fachlichen Module werden ein bis drei zentrale Inhalte vorgegeben; weitere Vorschläge betreffen mögliche Erweiterungen und Vertiefungen - auch hier können so Interessen vertieft und ausgebaut werden. Die Module können von der Lehrkraft frei ausgewählt und kombiniert werden, wobei auch jahrgangsstufenübergreifend unterrichtet werden kann. Es können Kurse für die Dauer eines oder zweier Schuljahre eingerichtet werden. Bei der Einrichtung einjähriger Kurse wird empfohlen, vornehmlich die Module „Griechische Antike“, „Römische Antike“, „Archäologie des Mittelalters“ und „Archäologie der Neuzeit“ zu behandeln, damit die Schülerinnen und Schüler sowohl einen Einblick in zentrale Forschungsbereiche der klassischen Archäologie bekommen als auch die Relevanz archäologischer Arbeit für die Erforschung von Mittelalter und Neuzeit erfassen. Die Wahl der Module berücksichtigt auch Interessen der Schülerinnen und Schüler sowie die ständigen oder aktuellen Möglichkeiten vor Ort.

Archäologieparks und weitere Exkursionsziele

Der Fachlehrplan Archäologie in den Jahrgangsstufen 12 und 13 am Gymnasium sieht eine verpflichtende Exkursion vor, für die es zahlreiche Anknüpfungspunkte gibt. So bieten sich beispielsweise Archäologieparks an, die die Darstellung von Archäologie im Spannungsfeld von Bildung und Unterhaltung reflektieren helfen. Dazu zählen u. a. die folgenden Angebote:

  • Die Welt der Neandertaler und Kelten steht im Archäologiepark Altmühltal zwischen Kehlheim und Dietfurt im Mittelpunkt. Die rund 39 Kilometer lange Route ist in 18 Stationen unterteilt, die sich mit dem Bus, Auto oder Fahrrad erreichen lassen. Mittels Augmented und Virtual Reality gewinnt die Darstellung von Archäologie an einigen Stationen eine buchstäblich neue Dimension.
  • Das Steinzeitdorf Pestenacker widmet sich Funden aus der Jungsteinzeit, die 1934 entdeckt wurden und mittlerweile in rekonstruierter Form zur Beschäftigung mit prähistorischen Siedlungen einladen. Neben einem Wohnstallhaus aus der Jungsteinzeit gibt es ein eigenes Veranstaltungsprogramm, das den Besuchern Erkenntnisse zum Leben in der Steinzeit u. a. durch Workhops näherbringt.
  • Der Archäologische Park Cambodunum (APC) stellt das römische Kempten, Cambodunum, in den Mittelpunkt. Mit Führungen und speziellen Veranstaltungen sowie Festivals bietet er Einblicke in das römische Bayern und versucht, so unterhaltsam wie aktuell archäologische Erkenntnisse zu vermitteln. 
  • Der Geschichtspark Bärnau-Tarchov gewährt faszinierende Einblicke in eine mittelalterliche slawische Siedlung aus der Zeit von 800 bis 1300 n. Chr. Mit rund 30 rekonstruierten Gebäuden ist der Geschichtspark an der bayerisch-tschechischen Grenze der größe seiner Art in Deutschland. Ergänzt durch einen virtuellen Rundgang und zahlreiche, speziell für Schülerinnen und Schüler konzipierte Angebote, ist er auch für den Unterricht im Fach Archäologie attraktiv.
  • Die Kreisgrabenanlage Ippesheim führt Besucherinnen und Besucher in das frühe 5. Jahrtausend v. Chr. - und damit in die Zeit der Linienbandkeramik. Nachdem die Kreisgrabenanlage 1989 entdeckt und um das Jahr 2000 herum erforscht worden ist, befindet sich seit 2021 ein Modell mit originalen Sichtachsen in Ippesheim, das besucht werden kann.

Digitale Angebote

Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V.

Die Gesellschaft für Achäologie in Bayern e. V. bietet eine Fülle von auch für das Fach Archäologie relevanten Angeboten. Auf der Homepage der Gesellschaft für Achäologie in Bayern finden sich Hinweise auf Ausstellungen, Vorträge und Workhops, Lehrgrabungen und Publikationen sowie Tipps für lohnende, regionale Exkursionen.


Bronzeon - wissenschaftliche Erkenntnisse spielerisch entdecken

Bei "Bronzeon" handelt es sich um ein frei zugängliches Spiel, das das Leben im Lechtal der Bronzezeit in den Blick nimmt. Initiiert und konzipiert wurde es von Philipp W. Stockhammer, Professor am Institut für vor- und frühgeschichtliche Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Kinder und Jugendlichen lernen im Verlauf des Spiels nicht nur bronzezeitliche Überlebensstrategien kennen, sondern beschäftigen sich auch mit kulturellen und technischen Fortschritten, für die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge nicht zuletzt weibliche Migration entscheidend war.

Auf der Homepage des Spiels befinden sich Hinweise zum Download sowie ein Link auf einen begleitenden Mebis-Kurs, der Ideen für die unterrichtliche Einbindung des Spiels sowie wissenschaftliche Hintergrundinformationen bereithält.


Portal "Archäologie online"

Das Portal Archäologie online versammelt eine Vielzahl an aktuellen Nachrichten aus der Archäologie, die fundiert aufbereitet werden, und verfügt in seiner Mediathek über eine Sammlung an interessanten Filmen und Podcasts, die auch für unterrichtliche Zwecke relevant sind. Bei diesem Portal, das von Andreas Brunn, Christoph Steinacker und Thilo Jordan betrieben wird, handelt es sich um die größte deutschsprachige Internetplattform für archäologische Themen, die sich selbst als Forum für Wissenschaft und Öffentlichkeit versteht.


Deutscher Verband für Archäologie

Der Deutsche Verband für Archäologie ist der Dachverband archäologischer Vereinigungen und der archäologischen Nachbarwissenschaften in Deutschland. Seine Homepage bietet Einblicke in die Verbandsarbeit und dokumentiert die Tätigkeit des Verbands etwa im Bereich des Kulturgutschutzes und der Projektförderung.


Portal "Archäologie der Zukunft"

Das Portal „Archäologie der Zukunft” ist eine Kooperation des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen und des Instituts für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen. Es bietet ausgesprochen viele, für den Unterricht und die Stärkung der Archäologie an Schulen konzipierte Unterrichtsmodule, spezielle Informationen für Lehrkräfte und eine Sammlung außerschulischer Lernorte zum Thema „Archäologie”, die auch bayerische Angebote systematisch aufführt.


Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte

Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte präsentiert auf ihrer Homepage nicht nur aktuelle Publiikationen, die teils online abrufbar sind, sondern auch aktuelle Nachrichten zu Forschungsergebnissen. Darüber hinaus und gewährt die Seite Einblicke in die Arbeit eines archäologischen Fachverbands.


Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (DGaMN)

Die Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (DGaMN), deren Geschäftsstelle an der Abteilung für Archäologie des Mittelalters der Eberhard-Karls-Universität Tübingen angesiedelt ist, versammelt auf ihrer Homepage nicht nur Tagungsberichte, sondern mitunter auch Vorträge, die Einblicke in aktuelle Forschungen zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit geben.

Wettbewerbe

Bayerischer Archäologiepreis Schule

Eine wichtige Aufgabe der Schule und besonders des Geschichtsunterrichts ist es, ein Bewusstsein für das kulturelle Erbe zu vermitteln. Archäologie und Denkmalpflege spielen hierbei eine besondere Rolle. Die Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V. lobt daher jährlich den "Bayerischen Archäologiepreis Schule" aus. Damit können Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen und aller Schularten ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise und mit herausragendem Engagement für Archäologie und/oder Denkmalschutz in Bayern eingesetzt haben. 

Der "Bayerische Archäologiepreis Schule" ist mit 500,- € dotiert; er kann bis zu fünfmal jährlich vergeben werden. Einsende- und Bewerbungsschluss ist jährlich der 30. April


denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule

„denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ ist das Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Mit ihm erforschen junge Menschen ein Schuljahr lang das kulturelle Erbe in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld, sei es im Unterricht, einer AG oder im Ganztagsangebot.


Gebaute Geschichte erleben, das Kulturerbe als Teil der eigenen Vergangenheit erkennen und die Chance ergreifen, sich für den Erhalt eines Baudenkmals zu engagieren – das sind die Ziele von „denkmal aktiv“. Seit 2002 fördert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit dem Programm bundesweit schulische Projekte zu Denkmalen in der Heimatregion und unterstützt sie mit 1.900 Euro und einer fachlich koordinierenden Begleitung. Interessierte Schulen bewerben sich mit einer Projektidee.

Die Ausschreibung für eine Förderung im Schuljahr 2024/25 beginnt am 5. März 2024 und läuft bis zum 3. Mai 2024.

Für die Teilnahme am Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können sich alle Schulen ab der Jahrgangsstufe 5 bewerben. 

Weitere Informationen finden Sie im Flyer zum Schulprogramm "denkmal aktiv". Zudem stehen die Ausschreibungs- und Bewerbungsunterlagen auf der Homepage des Wettbewerbs zum Download bereit.

Einige bayerische Schulen haben bereits mit spannenden Projekten am Wettbewerb teilgenommen, u. a.