Nationalsozialismus

Die Zeit des Nationalsozialismus bildet auch in der Geschichte Bayerns eine tiefe Zäsur. Das totalitäre Unrechtsregime überzog Bayern wie alle anderen Teile des Deutschen Reiches mit seiner „Topographie des Terrors“. Mit München, dem Ausgangspunkt der Hitlerbewegung, Nürnberg, der „Stadt der Reichsparteitage“, und dem Obersalzberg, dem zweiten Regierungssitz, finden sich in Bayern drei zentrale Orte der NS-Selbstinszenierung. Auch das unmenschliche Unterdrückungssystem ist untrennbar mit Bayern verbunden: In Dachau entstand das erste KZ, in Nürnberg wurden die "Rassegesetze" zur Entrechtung der jüdischen Bevölkerung verkündet.
Die historische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist eine besondere pädagogische Herausforderung, da das geschichtliche Geschehen eine Verpflichtung bedeutet: Erinnerung, um die Opfer zu ehren, Erinnerung, um Totalitarismus und Rassismus für die Zukunft auszuschließen, Erinnerung, um Frieden und Menschenrecht zu wahren. Die folgenden Internet-Seiten bieten die Möglichkeit, sich aus spezifisch bayerischer Perspektive intensiv mit dem Thema Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
Zwangsarbeit 1939 - 1945: Interview-Archiv und digitale Lernumgebung
- Zum Thema "Zwangsarbeit 1939 - 1945" hat die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" in Kooperation mit der Freien Universität Berlin zum einen ein Interview-Archiv aufgebaut, das aus rund 600 Gesprächen mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern besteht. Die Interviews im Audio- oder Video-Format, in denen Menschen aus 26 Ländern von ihren Erlebnissen und Erfahrungen als Zwangsarbeiter erzählen, eignen sich ausgesprochen gut für den Geschichtsunterricht. Aus rechtlichen Gründen ist für die Nutzung des Archivs eine kostenlose Registrierung erforderlich.
- Einige der Interviews mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern fungieren in der Lernumgebung "Lernen mit Interviews" als Grundlage, um aus den Erzählungen von Zeitzeugen historische Erkenntnisse zu gewinnen und sie methodisch zu reflektieren. Die Lernumgebung, die sich ebenfalls für den Einsatz im (digitalen) Geschichtsunterricht empfiehlt, wird von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" sowie der Freien Universität Berlin verantwortet. Auch hier ist vor der ersten Nutzung eine kostenlose Registrierung erforderlich.