Demokratiegeschichte(n)

175 Jahre nach der Revolution 1848/49 (und mehr als hundert Jahre nach der Wahl zur Verfassunggebenden Nationalversammlung am 19. Januar 1919, s. Bild links) ist das Bewusstsein für die deutsche ebenso wie für die bayerische Demokratiegeschichte so stark wie selten zuvor. Eine Vielzahl an digitalen und analogen Angeboten bietet mittlerweile zahlreiche Materialien, die sich hervorragend für den Geschichtsunterricht eignen und auf dieser Seite vorgestellt werden. Sie verweisen nicht nur auf die Bedeutung der Demokratiegeschichte, sondern erzählen im besten Fall auch Demokratiegeschichten.
"Weimarer Republik - Die erste deutsche Demokratie" - ein Portal des Bundesarchivs

Bei der Seite „Weimar Republik - Die erste deutsche Demokratie” handelt es sich um ein Angebot des Bundesarchivs, das historische Quellen zur Geschichte der Weimarer Republik auf so einzigartige wie vielfältige Weise erschließt.
In virtuellen Galerien werden einzelne Quellen besonders hervorgehoben, ein Zeitstrahl greift mit historischen Fotos und Dokumenten einzelne Ereignisse auf, und in Hörangebote können eingesprochene historische Texte und aktuelle Interviews nachgehört werden. Zwei interaktive Angebote ergänzen die Quellenpräsentation: Im Wahlkompass 1919 kann jeder überprüfen, welche Partei bei der Wahl zur Nationalversammlung die größte Übereinstimmung mit den eignen Überzeugungen gehabt hätte. Im Spiel der Lebenswege werden unterschiedliche Lebensentwürfe eines Kriegsheimkehrers nach dem Ersten Weltkrieg erfahrbar. Außerdem machen Mind-Maps zu einzelnen historischen Quellen exemplarisch deutlich, wie wichtig die Einordnung in den Kontext und die Analyse von formalen und inhaltlichen Merkmalen für das Verständnis einer Quelle ist.
Dieses Projekt, mit dem das Bundesarchiv neue Wege beschreitet, bietet eine Fülle von Anregungen für den Geschichtsunterricht - und macht die Geschichte der Weimarer Republik multimedial erfahrbar: So beinhaltet es beispielsweise Filmmaterial aus den frühen Wochenschauen der 1920er Jahre, Tonaufnahmen von Wahlkampfreden oder Fotos aus dem Bildbestand Georg Pahl, der mehrere Tausend Fotos aus dem Alltagsleben und zu politischen Ereignissen der Weimarer Republik enthält.
historycast, ein Podcast für Geschichtslehrkräfte - zu Wurzeln und Wegen der Demokratie sowie zur Geschichte der „Unvernunft”

historycast ist ein Podcast, der in seinen rund 30minütigen Folgen unterschiedliche, für Geschichtslehrkräfte relevante Themen aufgreift: In jeder Folge diskutieren die Journalisten Almut Finck und Heiner Wember mit einem Historiker bzw. einer Historikerin. Umfangreiches didaktisches Material, das auf der Homepage des Podcasts zum Download zur Verfügung steht, begleitet die jeweiligen Folgen und eignet sich hervorragend für den Einsatz im Geschichtsunterricht bzw. zur Vertiefung einzelner, im Unterricht besprochener Aspekte.
Mittlerweile sind zwei Staffeln des Podcasts mit jeweils 12 Folgen erschienen:
- Staffel 1 widmet sich Wurzeln und Wegen der Demokratie und bietet eine tour d'horizon von der Antike über die Revolutionen 1848/49 und 1918 bis hin zur gegenwärtigen Bedeutung von wikipedia.
- Staffel 2 thematisiert die Geschichte der „Unvernunft” und greift dabei Vorstellungen von Zauber, Kult und die Herausforderung des Verschwörungsdenkens auf.
100 Köpfe der Demokratie - Ein Portal für Demokratinnen und Demokraten

Mit dem Portal „100 Köpfe der Demokratie” stellt die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus ein vielseitiges, buntes, unterschiedliche Lebensläufe und Epochen umfassendes biografisches Portal zur Verfügung, das zu einer intensiven Auseinandersetzung einlädt. Zahlreiche Demokratinnen und Demokraten, die für Demokratie in Deutschland gekämpft haben, werden biografisch erfasst; didaktisches Material, das von Lehrkräften aufbereitet wurde, bietet Quellentexte und Aufgabenbeispiele zu den einzelnen „Köpfen der Demokratie”. Die Sammlung, das wird auf der Homepage schnell deutlich, ist dabei keineswegs abgeschlossen, sondern offen für neue Vorschläge, die auch in der Lerngruppe erarbeitet und aufbereitet werden können.
Orte der Demokratie in Bayern. Die Ausstellung des Bayerischen Landtags - eine Reise durch unsere Demokratiegeschichte

„Orte der Demokratie in Bayern” - der Titel ist Programm, beinhaltet die Ausstellung des Bayerischen Landtags doch eine Reise durch Bayern und die bayerische Demokratiegeschichte, die im 16. Jahrhundert mit den 12 Artikeln der aufständischen oberschwäbischen Bauern in Memmingen beginnt und mit den Protesten gegen die Gebietsreform in Ermershausen 1978 keineswegs zu Ende ist. Die Ausstellung lässt sich analog bestellen und vor Ort besuchen, ist aber auch digital verfügbar: Ihre unterschiedlichen Stationen bestehen aus einer kurzen Graphic Novel, diversen Quellen und kurzen Texten sowie Videoclips, die Interviews mit Expertinnen und Experten beinhalten. „Orte der Demokratie in Bayern” ist so beschaffen, dass auch einzelne Stationen - z. B. zum Reichstag in Regensburg, zum Bayerischen Landtag des 19. Jahrhunderts oder zur Bayerischen Verfassung 1946 - in den Geschichtsunterricht integriert werden können.
Begleitet wird die Ausstellung von einem anregenden Materialschuber der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit (ortederdemokratie.elementar).
Errungen, verteidigt, gelebt. Geschichte der Demokratie in Bayern

Im Mittelpunkt dieser virtuellen Ausstellung, die die Bayerische Museumsakademie verantwortet, steht die Entwicklung der Demokratie in Bayern. Vom frühen Parlamentarismus im 19. Jahrhundert über die wechselvollen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts bis hin zu heutigen Herausforderungen bietet "Errungen, verteidigt, gelebt. Geschichte der Demokratie in Bayern" wertvolle Einblicke in Strukturen und Personen, die die Demokratie in Bayern prägten. Die Ausstellung, die mit vielen Bildern von Objekten und Quellen aufwartet, eignet sich sowohl für den Unterricht im Fach Geschichte als auch für die Thematisierung von Herausforderungen und Chancen unserer Demokratie im Fach Politik und Gesellschaft.
Revolution und Räterepubliken in Bayern 1918/19

In der virtuellen Ausstellung "Revolution und Räterepubliken 1918/19 in Bayern" präsentiert das Internetportal bavarikon die Geschichte der Anfänge des Freistaats Bayern. Im Mittelpunkt stehen die Ereignisse in München. Zusätzlich werden die Entwicklungen in zehn weiteren Orten Altbayerns, Frankens und Schwabens einbezogen.
Gezeigt werden 90 Exponate aus Archiven, Bibliotheken und Museen, die die entscheidenden Veränderungen und Umwälzungen der Zeit vor Augen führen.
Weitere online-Ausstellungen von bavarikon finden Sie hier.
Gemeinsame Geschichte(n) - eine virtuelle Erkundung deutsch-jüdischer Lebenswege

Die virtuelle Ausstellung „Gemeinsame Geschichte(n)“ bietet Einblicke in deutsch-jüdische Lebensläufe - und damit beispielhaft in deutsch-jüdische Geschichte. Anhand von zehn Biografien können Jugendliche und junge Erwachsene erkunden, wie Männer und Frauen jüdischen Glaubens von 1800 bis 1933 die deutsche Geschichte mitgeprägt haben: als Politiker oder Frauenrechtlerin, als Wissenschaftler oder Künstlerin.
Ziel des Bildungsprojektes „Gemeinsame Geschichte(n) – deutsch-jüdische Lebenswege“ ist es, aufzuzeigen wie Jüdinnen und Juden als integrierte und aktiv partizipierende Mitglieder der deutschen Gesellschaft, die Kultur und Geschichte mitprägten – nicht von außerhalb, sondern aus der Mitte – als deutsche Bürgerinnen und Bürger.
Die virtuelle Ausstellung, ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung e. V., setzt sich aus fünf Ausstellungsräumen zusammen, die einzelnen Schwerpunkten gewidmet sind:
• Raum 1 „Kampf um Bürgerrechte“
• Raum 2 „Migration“
• Raum 3 „Antisemitismus“
• Raum 4 „Emanzipation“
• Raum 5 „Kunst und Kultur“
In jedem Raum stehen neben erklärenden Texten vielseitige multimediale, interaktive Inhalte für die Beschäftigung mit der jeweiligen Thematik zur Verfügung. "Gemeinsame Geschichte(n)" ist eine Ausstellung, deren (virtueller) Besuch im Geschichtsunterricht ausgesprochen lohnend ist.